Montag, 6. Februar 2012

So läuft die Hardware-Reparatur bei Apple

Apple zeigt sich nicht nur bei Problemen mit iPhone und iPad recht kulant, sofern Macken ein Jahr nach dem Kauf bemängelt werden. Auch für die Reparatur der beiden teuren Geräte ist der IT-Konzern aus Cupertino die erste Anlaufstelle, auch wenn es dabei einige Hürden zu nehmen gilt.





Alle großen Netzbetreiber verkaufen mittlerweile Handy- und Tablet-Versicherungen, die sich natürlich beim iPhone und iPad ganz besonders lohnen. Lässt man eines der beiden teuren Endgeräte fallen, ist das dann zwar sehr ärgerlich, aber zumindest muss man nicht mehr für die Reparatur durch Apple aufkommen.


Schritt 1: Apple anrufen

Sofern das iPad, iPhone oder ein anderes Apple-Gerät einen Schaden erlitten hat, der eindeutig nicht durch den Hersteller zu vertreten ist, sollten Verbraucher zu allererst bei Appleanrufen. Zu den Klassikern, die den Mitarbeitern am Telefon schon wohl bekannt sind, gehört neben ausgeschüttetem Kaffee über die MacBook-Tastatur insbesondere ein Schaden am Display des iPhone oder iPad, der durch einen Sturz erzeugt wurde. Für den Anruf bei Apple ist es egal, in welchemSupport-Status sich das betroffene Gerät befindet - es kann also jeder Schaden gemeldet werden, auch an einem in die Jahre gekommenen iPhone 3G und iPad 1.


Schritt 2: Versicherung

Auf Wunsch kann über die Support-Webseite von Apple ein Rückruf angefordert werden - es ist aber genauso möglich, sich einfach direkt bei der technischen Hotline unter 01805 009 433 zu melden. Im ersten Schritt fragen die Mitarbeiter von Apple die Seriennummerdes betroffenen Geräts ab und bitten anschließend, den Schaden genau zu beschreiben. Ist das geschehen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Kunden können entweder sofort eine Reparatur beauftragen oder sich zunächst einen Kostenvoranschlag zusenden lassen, was zwingend notwendig ist, um den Schaden problemlos der betroffenen Versicherung melden zu können.


Apple stellt den Kostenvoranschlag standardmäßig per E-Mail zu, auf Wunsch kann er aber auch kostenlos per Post angefordert werden. Kunden müssen explizit darum bitten, da die Hotline-Mitarbeiter offenbar nicht angewiesen sind, das offen anzubieten. In der Regel erstellt Apple bei häufig auftretenden Schäden (Bruch des Displays, etc.) den Kostenvoranschlag ohne Ansehen des Gerätes an Hand von Erfahrungswerten, die dentatsächlichen Reparaturkosten schon sehr nahe kommen. So kostet zum Beispiel die Reparatur eines iPad-2-Displays in Verbindung mit dem Austausch der Rückseite pauschal zwischen 230 und 260 Euro.
Sofern die Kosten der Apple-Reparatur durch eine Versicherung übernommen werden sollen, sollten Nutzer beachten, dass sich die meisten Anbieter eine Prüfung des Schadens durch eigene Fachleute vorbehalten. Das bedeutet, dass sie eventuell darum beten, zum Beispiel ein beschädigtes iPhone selbst unter die Lupe zu nehmen. Wer nicht warten möchte, bis sich die Versicherung zwecks Regulierung des Schadens meldet, kann die Reparatur natürlich auf eigene Gefahr auch früher durchführen lassen - allerdings gilt es dann, alle Schäden genauestens zu dokumentieren, um später alle Ansprüche problemlos durchsetzen zu können.


Ist alles mit der Versicherung geklärt, können Verbraucher ein zweites Mal bei Apple anrufen und unter Angabe ihrer Fall- oder Seriennummer die eigentliche Reparatur beauftragen. Dabei prüfen die Support-Mitarbeiter zunächst, ob sich ein Apple Store in der Nähe des Wohnorts befindet: Ist das der Fall, kann das iPad, iPhone oder jedes andere Apple-Produkt einfach dort abgegeben werden. Außerhalb der sieben Standorte, an denen Apple mit einem eigenen Laden vertreten ist, wird das beschädigte Gerät mit der Post versendet. In jedem Fall benötigen Verbraucher bei der Beauftragung der Reparatur über Apple eine Kreditkarte.


Schritt 4: Post-Versand

In Deutschland greift Apple auf die Dienste von UPS zurück, um beschädigte Geräte abholen zu lassen. Sobald die Beauftragung einer Reparatur erfolgt ist, übermittelt Apple die Anschrift des Kunden an UPS, die in den meisten Fällen schon am nächsten Werktag vorbeikommen. Dabei gilt es zu beachten, dem Mitarbeiter von UPS nur das Gerät selbst auszuhändigen - also ohne Zubehör und Verpackung. UPS verpackt das Gerät selbst wie von Apple gefordert und händigt eine Quittung an den Absender aus. Sofern UPS den Absender dreimal nicht zu Hause antreffen sollte und auch keine Vollmacht erteilt wurde, mit der Freunde und Familie ein Gerät aushändigen können, storniert UPS die Abholung und Apple die eigentliche Reparatur.
Schritt 5: Neues Gerät

Apple hält seine Kunden während des Versandprozesses ständig auf dem Laufenden und bestätigt, wenn es das zu reparierende Gerät erhalten hat. In der Regel erhalten Verbraucher schon zwei Tage nach der Abholung durch UPS eine Information, was mit ihrem Gerät geschehen ist: Entweder wird es repariert oder - und das ist deutlich häufiger der Fall - gegen ein Ersatzgerät getauscht. Sie sind nicht mit einem neuen vollkommen neuwertigen Produkt gleichzusetzen, sondern bestehen aus voll funktionsfähigen Chipsanderer Geräte, die bei Apple zur Reparatur eingereicht wurden sowie einem nagelneuen Akku und neuem Gehäuse.


Alle Eigenschaften des getauschten Geräts - wie zum Beispiel das Aktivierungsdatum - werden automatisch auf das neue Modell übertragen, sodass der Support-Status (und damit die Garantie) erhalten bleibt. Sofern der Tausch erfolgreich abgeschlossen ist, erhalten Nutzer eine weitere E-Mail von Apple, welche Kosten nun genau berechnet wurden. Diese sollte dann ebenfalls an die Versicherung gesendet werden.
Fazit


Apple macht es seinen Kunden relativ einfach, ein Gerät reparieren zu lassen. Wer iPhone, iPad, Macintosh und Co. zu einem Drittanbieter bringt, kommt zwar mitunter günstiger weg als bei Apple, verliert aber mitunter auch seinen Garantieanspruch. Die Überlegung lohnt sich allenfalls nur bei älteren Apple-Geräten.


Haben Sie bereits Erfahrungen mit der Reparatur von Apple-Geräten gesammelt? Teilen Sie diese uns und den netzwelt-Lesern doch im Forum mit.

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